Seminarziel
Der Microsoft Endpoint Configuration Manager (MECM) erfreut sich immer größerer Beliebtheit im Enterprise-Umfeld. Mit der Version 2012R2 (früher SCCM) hatte Microsoft den Durchbruch im Softwareverteilungsmarkt erreicht und verdrängte immer mehr etablierte Softwareverteilungsprodukte wie Matrix42, Altiris oder Enteo.
Der Configuration Manager beschränkt sich bei der Verteilung rein auf den Transport zum Zielsystem und startet die angegebene Installation per MSI, EXE, CMD oder Powershell-Skript an. Hierbei sollte die Anwendung im Hintergrund, ohne Eingriff des angemeldeten Benutzers genauso konfiguriert werden, wie es der Anwendungsintegrator definiert hat.
Die Kunst des Softwareintegrators / Softwarepaketierers ist es nun, die vom Hersteller gelieferten Softwareinstallationen im Setup.exe oder MSI-Format so zu konfigurieren, dass diese im Hintergrund verteilt und konfiguriert wird.
Wegen seinen vielseitigen Konfigurationsmöglichkeiten bevorzugen viele Firmen das MSI-Format bei der Installation. Vor allem im Enterprise-Bereich ist es nicht unüblich, dass Setups die nicht im MSI-Format vorliegen stets in ein solches umgewandelt werden. Diesen Vorgang nennt man Repaketierung und wird über kommerzielle Tools wie dem Flexera AdminStudio, Wise PackageStudio oder Raynet Raypack per Snapshot- / Monitoring-Verfahren gemacht.
Da der Repaketierungs-Vorgang die gesamte Installationslogik aus dem Setup nimmt und ein nicht sauber nachgearbeitetes MSI-Setup sogar Schaden am System anrichten kann, ist diese Methode nicht ganz unumstritten. Es sind in der letzten Zeit sogar Tendenzen zu erkennen, dass viele Firmen hier umdenken und auch ein legacy Format (Setup.exe) akzeptieren. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass es entsprechende Schalter für die Silent-Installation gibt und die Installation keine Interaktion mit dem angemeldeten Benutzer benötigt. Die Konfiguration (Seriennummern eingeben, das Abschalten vom automatischen Updates, unerwünschte Shortcuts löschen usw.) wird dann als Post-Event nach der Installation per Skripte durchgeführt. Hierzu werden entweder Batch-Dateien oder Powershell-Skripte verwendet.
Eine sehr gelungene Basis hierfür ist das PowerShell App Deployment Toolkit, das wir mit den entsprechenden Paketierungsmethoden und Vorgehensweisen in der Schulung MECM Softwareintegration vorstellen wollen.
Die Schulung MECM Softwareintegration gibt einen Einblick in MSI-Setups und stellt aber auch gängige legacy Setup-Formate mit den zugehörigen Schaltern vor. Ziel ist es, Software mit hauptsächlich als Freeware erhältlichen Tools wie dem bereits erwähnten PowerShell App Deployment Toolkit, Regshot und nicht zuletzt mit dem Microsoft Orca in MECM zu integrieren.
Seminarinhalt
Paketierung mit dem AppDeploy Toolkit
Tag 1
- Aufgaben der Anwendungs-Integration
- Darstellung eines typischen LifeCycles einer Anwendung
- Stufen der Anwendungs-Integration in einer Packaging-FactoryDarstellung der typischen Aufgaben der Anwendungs-Integration
- Anforderungs-Management (Package Request / Request Acceptance)
- Typische Aufgaben der Softwarepaketierung
- Qualitätssicherung incl. User Acceptance Test (Installationstest, Aufruftest, Pilotierung), Deployment
- Überblick über die unterschiedlichen Setup-Typen und Setup-Architekturen
- MSI-Setup
- MSI in Executable (Setup.exe)
- Installscript-MSI-Setup
- InstallScript-Setup (InstallShield bis Version 5.x)
- InstallScript-Setup (InstallShield ab Version 6.0)
- Inno-Setup
- Visual Basic Setup Toolkit
- Sonstige Installationsformen
- Risiken der unterschiedlichen Setup-Typen
- Vorteile von MSI-Setups gegeben über konventioneller Setup-Techniken
- Selbstreparatur
- Rollback-Verhalten
- Silent-Installation
- Aufrufparameter und Installations-Modi von MSI-Setups
Tag 2
- Architektur des Windows Installers
- Feature
- Komponenten
- Dateien
- Bedeutung der Schlüssel (KeyPath) bei File und
- Registry
- Aufbau der wichtigsten Windows Installer Tabellen
- Feature Tabelle
- Component Tabelle
- File Tabelle
- Registry Tabelle
- Shortcut Tabelle
- Property Tabelle
- Bedingungen und Properties
- Erläuterung der Properties
- Erstellung von Bedingungen
- Arbeiten mit der AppSearch-Tabelle
- Abarbeitung der Windows Installer Sequenzen
- Installations-Sequenzen
- Advertisement-Sequenzen
- Administrations-Sequenzen
- User-Interface
- Aufbau der Dialoge
- Anpassung der Dialog-Sequenz
- Transformationen
- Was ist eine Transformation und wann wird diese eingesetzt
- Erstellen einer Transformation mit Orca
- Anwenden der Transformation im Deployment
- Vorstellung von kommerziellen Werkzeugen zur Erstellung von Transformationen
Tag 3
- Arbeiten mit PowerShell in der integrierten
- Entwicklungsumgebung "PowerShell ISE"
- Einführung von PowerShell
- Variablen und Schleifen
- Was sind Cmdlets
- Pipelining mit Cmdlets
- Laden und Arbeiten mit der Cmdlet Hilfe
- Einführung in das PowerShell App Deployment Toolkit
- Erstellung eines Installationsskriptes mit dem PowerShell App Deployment Toolkit
- Sichtung der Bestandteile des PowerShell App Deployment Toolkit
- Grundsätzliche Einstellungen in der AppDeployToolkitConfig.xml
- Install Event bearbeiten
- Uninstall-Event bearbeiten
- Erläuterung von Zero-Config MSI
- Setup mit dem PowerShell App Deployment Toolkit erstellen und testen
- Eigene Erweiterungen in PSAppDepoyToolkitExtensions.ps1 erstellen
- Setup in MECM einbinden
- CMD für Installation und Deinstallation erstellen
- Einbinden des Setup in MECM
- Detection-Methode über Branding-Eintrag erstellen
Zielgruppe
Dieses Seminar ist für Integratoren und Softwareverteiler konzipiert.
Voraussetzungen
Grundkenntnisse von Domänen und zur Administration von MECM (früher SCCM) werden vorausgesetzt.